Aktueller Stand der Revision der ISO 50001
Nach der Revision der ISO 9001 und der ISO 14001 wird seit Sommer 2016 nun auch die ISO 50001:2011 überarbeitet. Im August 2018 wird voraussichtlich der finale Entwurf (FDIS) erscheinen und Anfang 2019 die Veröffentlichung der Norm als ISO 50001:2019 erwartet. Dann beginnt eine zwei- bis dreijährige Übergangsfrist, in der Unternehmen sowohl die alte, als auch die aktualisierte Norm anwenden können, bis die Einhaltung der ISO 50001:2019 endgültig verpflichtend ist.
Eine wesentliche Änderung ist die neue Normstruktur. Wie die ISO 14001 und die ISO 9001, wird auch die ISO 50001:2019 der „High-Level-Structure“ unterliegen. Damit wird die Kompatibilität der Norm mit anderen Managementsystemnormen sichergestellt und ein einheitliches, effizientes und integriertes Managementsystem für Unternehmen ermöglicht.
Bei der ISO 50001:2019 wird analog zur ISO 9001 und ISO 14001 die Identifikation und Bewertung von externen oder internen Themen in Bezug auf das Energiemanagementsystem (EnMS) gefordert. Zudem muss die oberste Leitung deutlicher Verantwortung für das Managementsystem und das Erreichen der Energieziele übernehmen.
Darüber hinaus wird der Fokus verstärkt auf eine detailliertere Bewertung der energetischen Leistung und einer nachweislichen kontinuierlichen Verbesserung gelegt. Bei den Zielen und Aktionsplänen sollen wesentliche Energieverbraucher berücksichtigt werden. Das Erreichen von Effizienzverbesserungen muss nachvollziehbarer verifiziert und die kontinuierliche Verbesserung der energetischen Leistung durch Messungen und Monitoring-Aktivitäten nachgewiesen werden. Es können auch geeignete Energieleistungskennzahlen und energetische Ausgangsbasen herangezogen werden, sofern deren Aussagefähigkeit belegt wurde.
Außerdem wird diskutiert, ob bereits in der Planungsphase ein Messkonzept aufgestellt werden muss. Auch die ISO 50001:2019 fordert eine Ermittlung und systematische Betrachtung von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der energiebezogenen Leistung. Risiken sollen durch geeignete Maßnahmen reduziert bzw. Chancen zur Effizienzverbesserung ausgeschöpft werden.
Zusammenfassend betrachtet ist bei der neuen ISO 50001:2019 vor allem eine tiefergehende Analyse der energetischen Aspekte des Unternehmens sowie eine Nachvollziehbarkeit bei der kontinuierlichen Verbesserung zu erwarten. Zudem dürfte das Top-Management stärker in die Verantwortung genommen werden.
Arqum bietet auf Basis des aktuellen Entwurfs der neuen Norm die Durchführung einer GAP-Analyse in Ihrem Unternehmen an. Dabei werden die umzusetzenden Schritte zum Erfüllen der neuen Normanforderung aufgezeigt und Empfehlungen für eine pragmatische Umsetzung gegeben. Natürlich unterstützen wir Sie auch bei der Umsetzung spezifischer neuer Anforderungen der ISO 50001:2019, z.B. zur erweiterten Bewertung der energetischen Leistung. Sprechen Sie uns gerne an!
Ansprechpartner bei Arqum: Philipp Leinfelder