CO2-Kompensation – auch für Privatpersonen:
Treibhausgasemissionen, allen voran der Ausstoß von CO2, verursachen trotz vermehrter Bemühungen und strikterer Gesetze weiterhin massive Schäden an unserer Umwelt. Der durchschnittliche pro Kopf-Ausstoß von CO2 übersteigt in Deutschland immer noch um das 5-fache jene Menge, die die Umwelt verkraften könnte.
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Quelle: www.atmosfair.de
Die Vermeidung und Reduzierung von CO2-Emissionen sollte mit Abstand die höchste Priorität haben. Aber auch die Kompensation ist ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz. Kompensation bedeutet in diesem Zusammenhang Treibhausgase an anderer Stelle durch Zahlungen zu senken. Maßnahmen zur freiwilligen Kompensation spielen hier nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen vermehrt eine entscheidende Rolle.
Freiwillige Kompensationen erfolgen meist über Kompensationsanbieter, welche Investitionen in Klimaschutzprojekte, erneuerbare Energien oder den Ankauf von Emissionszertifikate tätigen. Beispiele hierfür sind Wind- und Wasserkraftanlagen, Biogas- und Biomasseanlagen, Wiederaufforstung, Energieeffizienz oder entsprechende Bildungsmaßnahmen zum Thema Umwelt. Viele dieser Maßnahmen werden in Entwicklungsländern umgesetzt und fördern somit gleichzeitig die Entwicklung vor Ort. Seriöse Anbieter, wie beispielsweise „atmosfair“ oder „myClimate“, lassen sich mit Hilfe des CDM Gold Standards identifizieren. Dieser wurde von Umweltorganisationen, Unternehmen und Regierungen entwickelt, um Anbieter nach Qualität der Projekte beim Erreichen von Umwelt- und Entwicklungszielen zu bewerten.
Weitere Möglichkeiten ergeben sich durch Organisationen wie „TheCompensators“. Hier werden mit den gespendeten Geldbeträgen Verschmutzungsrechte vom Europäischen Emissionshandel gekauft und gelöscht. Somit wird in der europäischen Industrie um diese Menge weniger CO2 tatsächlich ausgestoßen.
Als Richtwert zur Höhe der eigenen freiwilligen Kompensation kann man sich zum Beispiel an dem eigenen CO2 Ausstoß orientieren. Hierfür stellen oben genannte Anbieter oder auch das Umweltbundesamt CO2 Rechner zur Verfügung. So erhält man zum Beispiel mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes eine quantitative Auskunft über den eigenen CO2 Ausstoß.Während in der Vergangenheit vor allem Emissionen aus Flugreisen oder Verkehrsmittel kompensiert wurden, stehen nun auch Haushalt und Verpflegung als wichtige CO2-Quellen im Fokus, die kompensiert werden könnten. Zum Beispiel ergeben sich bei einem mittleren Verbrauchsmuster jährlich 8,2 t CO2-Emissionen, welche sich folgendermaßen aufteilen:
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Quelle: www.myclimate.org
Die Kompensation dieser Menge von 8,2 t CO2 würde zum Beispiel mit MyClimate rund 200 Euro kosten. Auch wenn die freiwillige Kompensation des persönlichen CO2-Ausstoßes für viele Menschen finanziell nicht möglich ist, gibt der Fußabdruck doch einen Überblick und Erkenntnisse über den eigenen Einfluss auf Treibhausgasemissionen. Zudem bieten Kompensationsanbieter weitere Möglichkeiten, zum Klimaschutz beizutragen. Bei den meisten Anbietern kann man zum Beispiel verschenkbare Klimaschutzzertifikate kaufen. Eine Geschenkidee für einen Menschen, der „schon alles hat“?